söndag 27 januari 2008

Passend zum Thema

Wehmut ist ein sehr eigensinniges, aber schönes Wort. Wehmut bezeichnet ein zartes Gefühl von Traurigkeit, vermutlich hervorgerufen durch Erinnerung an Vergangenes, quasi eine emotionale Vergangenheitsbewältigung, gar eine Reflexion. Und dennoch kann diese zarte Traurigkeit ja dennoch Freude auslösen. Freude über die wiedergefundenen Gedanken, Erinnerungen. Freude über das Vergangene, das trotz allen Schmerzes, ein glückliches Gefühl hinterlässt. Das Schwedisch kennt auch das Wort vemod in allen seinen Formen. Wie ist es aber mit anderen Sprachen? Im Italienischen gibt es malinconia , "un sentimento simile alla tristezza fonda, ma quasi non consapevole". Tiefe Traurigkeit also! Kein Wort über Freude, die durch Trauer entstehen kann. Nur pure Melancholie. Ist das Konzept den Romanen nun völlig unbekannt? Oder ist einfach unsere Vorstellung von Wehmut seltsam, da Traurigkeit und Freude nicht zusammenhängen können?

4 kommentarer:

Bodil Z sa...

Dieses erinnert mich an einen Text von Francesco Guccini. Er enthält unter anderem diese Zeile: "La malinconia non è uno stato d'animo".

krakri sa...

Ein schöner Ausspruch, ja! Aber vermutlich hat er Recht, der Francescp Guccini. La malincolia ist sicher eher ein Zustand der Seele.
Weißt du, dass ich im Italienischen schon immer die Distinktion zwischen anima und animo faszinierend fand. Anima, die Seele (das passt gut zu deinem Thema) ist weiblich und feingliedrig. Und der Geist, maskulin und leicht erkennbar.

Bodil Z sa...

Ich weiß nun nicht welches dem schwedischen "ande" entsprechen würde... Geist? Nicht so ganz, wohl...

krakri sa...

Hmmm, das ist eine gute Frage. ande passt mir besser zu animo, wobei ande ja auch ein wenig unheimlich ist. animo referiert ja doch eher stark zum Verstand (förnuft?).
Nun stellt sich die Frage, was wir mit spirito machen. Ein verflixtes Feld..